Oh, was ist denn das?

Grübeleien, bunte Bilder, Musik, Meinungsmache und, achja, Grübeleien.

Montag, 12. September 2011

Das Grübelkabinett ist nicht tot, es wartet nur auf Input!

Liebe Leser!
Ich war ja in Schweden und so unheimlich ambitioniert, alle meine Erlebnisse und Eindrücke zu bloggen, weil man das jawohl so macht, wenn man eben einen so nen Blog unterhält. Hm. War wohl nix! Meine Schwedenreise zu verbloggen wäre aber gar nicht möglich gewesen, weil ich einfach so viel mit Essen, Schwedisch lernen, Leute kennenlernen, mit kennengelernten Leuten Party machen, Essen, Ausflügen, Essen, Eindrücke verarbeiten und... achja, Essen, verbracht habe. Schade drum! Ich bitte, dieses Versäumnis zu entschuldigen. Ich kann als Entschädigung eine kleine Liste machen mit Dingen, die ich in Schweden gelernt habe:

1. SchwedInnen essen den ganzen Tag, und wer dort als Gast nicht 1 Kilo pro Stunde zunehmen möchte, muss eigentlich genauso viel Sport machen wie die Schweden, wenn er auch original so oft und viel essen will wie die BewohnerInnen dieses schönen Landes.

2. Niemals mit SchwedInnen telefonieren und dabei versuchen, schwedisch zu reden, wenn man es erst seit 2 Jahren lernt. Man kann noch so gut selber sprechen, aber man wird am Telefon nichts verstehen. Ehrlich... macht euch da keine Hoffnungen.

3. Die schwedische Bevölkerung ist netter und gesprächiger, als sie von sich selbst denkt. Ich habe mich mit einer älteren Schwedin unterhalten, die mich gefragt hat, ob ich ihre Landsleute auch so unterkühlt und unfreundlich finde. Das kann ich allerdings in keinster Weise bestätigen... Aber ein nicht zu verachtender Prozentsatz der Originalschweden, mit denen ich kommuniziert habe, war auch betrunken. Ich frage mich, wie die sich das leisten können, denn...

4. ... Schwedischer Alkohol ist in der Tat sehr sehr teuer. Das Bier geht zumindest im Systembolaget (Supermärkte nur für Alkohol... crazy Sache) fast noch, da kann man welches ab 11 Kronen bekommen... Das wäre ein Bier in einer günstigen Kneipe in Deutschland. Aber sich mit einem billigen Wein ins Aus katapultieren, das funktioniert in Schweden nicht. Rotwein gibt es ab 49 Kronen, und der ist wirklich wi - der - lich. Ich hab gehört, ab 100 Kronen, also 10-12 Euro, wird er langsam erträglich. Und ich denke, von Schnaps brauchen wir gar nicht erst anfangen...

5. In Georgien gibt es Menschen, die meinen Musikgeschmack zu fast 100 Prozent teilen, aber es gibt dort keine Festivals. Zum Glück können die in die Türkei zu Festivals fahren... :)

6. Slowenien und die Slowakei haben nichts miteinander zu tun und liegen auch nicht nebeneinander. (Aber sie grenzen beide an Österreich!)

7. In Polen ist man um einiges religiöser als hierzulande. Gut... das habe ich mir bereits gedacht, aber es erst zu spüren gekommen, als eine Polin meinte, sie kommt in die Hölle, wenn sie Kondome benutzt, was ich für einen Witz gehalten und das kommentiert habe mit so etwas wie "Haha, ach du kommst doch eh in die Hölle... und ich auch, aber was solls? Im Himmel kennt man ja eh keinen." Das war ein selten tiefes Fettnäpfchen...

8. Irgendwie mache ich immer Witze über Religiosität, wenns grade ganz schlecht ist...

9. ...aber die Leute gewöhnen sich nach drei Wochen zum Glück an meine Ausfälligkeiten.

10. Die Göteborgarna sagen, Göteborg wäre "Sveriges framsida" (Schwedens Vorderseite), aber ich persönlich fand Stockholm eine Idee schöner :).

11. Schwedische Seen sind kalt! Aber das wusste ich schon. Neu war mir hingegen, das SchwedInnen zu jeder Tageszeit und Wetterlage in kalten Seen, in denen es drei Meter lange Welse gibt, schwimmen wollen und können. Ich habe mich mal versucht, an die Kultur anzupassen und bin auch bei jeder Tageszeit und Wetterlage mal schwimmen gewesen, zumindest stichprobenartig (spät abends an einem heißen Tag, am späten Nachmittag an einem nicht so heißen Tag und früh morgens an einem kalten, regnerischen Tag). Und was soll ich sagen? Es hat überhaupt keinen Unterschied gemacht, das Wasser war immer bitterbitterkalt... ob die das auch im Winter machen?

12. Scheinbar spreche ich Schwedisch mit einem dänischen Akzent. Haben mehrere Schweden unabhängig voneinander gesagt! Keine Ahnung, wann ich das gelernt habe, aber so werde ich wenigstens nicht sofort als Deutsche enttarnt.

Naja, das war natürlich nicht alles, aber ich muss auf die nächsten Flashbacks warten, dann gibt es vielleicht noch die eine oder andere Anekdote. To be continued!

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