Ich gebe zu, dass ich zu den Leuten gehöre, die mit der Aussicht auf einen guten Flohmarkt Samstag nachts ein bisschen kürzer treten, um Sonntag morgens fit für die Schlacht um gebrauchte Kerzenständer, Goldrandgeschirr und Kinderspielzeug zu sein. Naja, letzteres stimmt nicht so ganz, ich kaufe nämlich eigentlich immer nur Bücher. Und zwar nicht diese schrecklichen Frauenromane und oder diese von einem Ghostwriter verfassten Schinken, auf denen "Konsalik" steht, und auch keine Kochbücher und auch nichts von Wallraff, sondern gute Bücher. Solche, über die man in der Uni vielleicht auch mal spricht, wenn man etwas mit Literatur studiert, oder etwas aus der Philosophie - selbst, wenn ich das nicht lese, macht es sich ganz gut im Bücherregal. Manche Leute kaufen nicht so gerne abgeranzte Bücher. Ich schon. Ich finde das gut, und noch besser finde ich es, wenn ich in den Büchern Anmerkungen und Kritzeleien finde. Wenn in den Büchern dann auch noch vergessene Zettel liegen, ist das für mich fast wie ein Lottogewinn. Je mehr Gebrauchserscheinungen so ein Buch hat, desto mehr hat es doch vielleicht einmal jemandem etwas bedeutet - oder sie/ihn in der Schule ganz schrecklich genervt. Wer weiß das schon.
Neulich habe ich mal wieder einen super Fang gemacht - "Die Kunst des Liebens" (für die nicht ganz so Informierten, das ist kein Sexratgeber) von Erich Fromm mit einem Thesenpapier von Wolfgang Deppert von 1956. Deppert ist übrigens u.a. Professor für Philosophie und hat auch mal an der Uni Kiel gelehrt. Wenn ich mir das recht überlege, ist das eigentlich sogar mein bester Flohmarktfang bisher... Aber ich habe auch noch ein paar andere Schätze, die ihr euch hier angucken könnt.
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