Oh, was ist denn das?

Grübeleien, bunte Bilder, Musik, Meinungsmache und, achja, Grübeleien.

Samstag, 29. Oktober 2011

gruselige Halloween-Playlist

Wer wie ich eine Freundin oder ein Freund des gepflegten Gruseltrashs ist, wird mit Sicherheit dieses Wochenende Halloween feiern. Und zwar sowasvon! Im Gegensatz zu Valentinstag und McDonalds ist das mal eine ziemlich lustige Sache, die aus den USA hier rüberimperialisiert wurde. Deswegen habe ich gestern auch mehrere hundert Meter Mullbinden gekauft und werde mich heute mal als Mumie verkleiden und nachher alle Partygäste erschrecken. (diabolisches Lachen einblenden). Und das hier ist meine Playlist für den Abend :).

Zum Aufwärmen erstmal was von den Misfits, nech! Das Video ist auch sowasvon cool...

Super zum Tanzen im Vampirkostüm: Die wunderbaren Sisters of Mercy.

Marilyn Manson finde ich kacke und daher kommt er nicht auf die Playlist, dafür aber eine Band mit einem Frontmann, durchaus sein Vater sein könnte: Alien Sex Fiend! I walk the liiiiiiiiiine ... hihi

Wir bleiben düster und hören Swans, während wir böse in der Ecke stehen und hin und wieder mal einen Ausfallschritt wagen mit Swans und Celebrity Lifestyle.

Naja, und was wäre eine coole Halloweenparty ohne Black&Rolligen Black Metal? I proudly present Satyricon!

Und es geht weiter mit der meiner Meinung nach coolsten Band, die in den letzten Jahren aus Norwegens Fjorden aufgetaucht ist. Kvelertak!

Daran muss ich dann auch gleich mal Celtic Frost anschließen. Ich hab diese Band schon zweimal live gesehen, einmal davon schön Hamburch Markthalle ärste Reihäää... der Gitarrist war so gruselig, dass ich ein bisschen Alpträume von ihm hatte. Aber ich war sonst ja eher nicht auf Black Metal-Konzerten und sowas daher nicht gewöhnt :).

Ach, ich weiß, wir hatten schon einen Misfits-Song, aber wir spielen jetzt NOCH EINEN! :) Ist schließlich Halloween.

Und weil ich jetzt gleich mal in die Maske muss, beenden wir diese Playlist mit einem schönen Song von The Cure. "Spiderman took me for dinner tonight." Hoffentlich nicht!

Viel Spaß heute nacht! :)

Montag, 10. Oktober 2011

Herbst!

Lange keine Photos mehr gepostet! Gut, dass uns der Herbst letzte und vorletzte Woche noch ein paar schöne ausflugskompatible Tage gesponsert hat.

Der Nord-Ostsee-Kanal, nachmittags um 16 Uhr.
Ein rostiges Waldstück.


Heidschnucken... aber ohne Heidekraut.


Zwei Heidschnucken, eine mit Bewegungsunschärfe.
Ich beim Kindheitstrauma überwinden.
Schüchterne Wisente.
Wichtigste Zutat für Apfelkuchen!

Mittwoch, 5. Oktober 2011

Radio Mixtape vol.I

Konichiwa!
Damit es hier auf gar keinen Fall langweilig wird und weil ich gerne anderen Menschen meinen unheimlich erlesenen Musikgeschmack aufdränge, wird es hier in Zukunft hin und wieder mal Playlists oder Mixtapes oder so etwas in der Art in Form von liebevoll zusammengestellten Youtube-Links geben. Kann man das schon als Radiosendung in Blogform bezeichnen? Ich finde schon :).

Hier wären wir dann auch schon bei meiner ersten "Sendung"...

Heute habe ich, während ich mit meinem Fahrrad und PJ Harvey im Ohr durch Nieselregen und herumwirbelnde goldene Blätter gedüst bin, zwei Sachen festgestellt:
1. Der Sommer ist vorbei, aber...
2. ...meine Lieblingsmusik passt eh viel besser zu Herbst und Winter.
Wirklich, PJ Harvey, Nick Cave, Joy Division und andere Verfechter der klug eingesetzten melancholischen Momente passen doch viel besser zu Radfahren im Regen, Tee trinken und schon um 18 Uhr die Abenddämmerung beobachten und zu Bürgersteigen voll mit goldenem Herbstlaub als zu diesem ganzen sommerlichen Oberflächlichkeiten. Endlich kann man sich wieder hinsetzen, die Schönheit absterbender Blätter beobachten und sich dem universalen Weltschmerz hingeben, ohne wegen einem eventuell zu hohen Vitamin D-Spiegel total auszuflippen ;). Hier sind ganz exklusiv für euch ein paar meiner "Herbsthits".

Weil wir sie schon erwähnt haben, fangen wir an mit "The Letter" von PJ Harvey vom Album Uh Huh Her (2004). Ich hab leider keine Studioversion auftreiben können, aber dafür hat der Gitarrist da eine echt heiße Kiste dabei :).



Keine Überraschung also, wenn jetzt im Anschluss was von Nick Cave kommt... den habe ich ja auch bereits erwähnt. Außerdem hatte er mal was mit Polly Jean. Statt deren Duett "Henry Lee" empfehle ich jetzt sein tanzbarstes Stück mit dem größten Ohrwurmpotenzial - Deanna. Von Nick Cave mit Schnurrbart. Reizend.

 
(wäre nett, wenn das Bild ein bisschen größer wäre!)
Nun etwas moderneres, nämlich The xx aus London, aber immer noch mit einem Cover des 1988er Hits "Teardrops" von Womack&Womack. Ich muss hier vermutlich niemandem mehr erzählen, wie gut The xx sind, weil laut Facebook 80% meiner Freunde auf jeden Fall diese großartige Band als Übereinstimmung mit mir haben. Begründet, denke ich.



Wir verlassen die Achtziger jetzt endgültig, bleiben aber den Synthesizern noch ein bisschen treu - und zwar mit den Raveonettes. Herrlich verträumte Musik aus Dänemark. Passt gut zu The xx und zu diesen speziellen "verkaterten, bei Musik verträumten Tagen" (Zitat Katz&Gold).



Zum Wachwerden gibt es jetzt meinen Never ending Ohrwurm, den einige Menschen in meinem näheren musikalischen Umfeld unheimlich abgefeiert haben und von dem ich nun auch nicht mehr loskomme. Daher werde ich euch jetzt mit "Evil" von Interpol infizieren. Böse!



Weil ich Tocotronic so furchtbar verehre, muss ich sie natürlich auch irgendwo unterbringen.



Genauso verhält es sich mit Joy Division. Aber das ist sicher kein Problem, schließlich lieben alle Menschen diese Band. Und sicherlich auch dieses Video:



Zum Schluss gibt es noch ein paar tanzbarere Nummern. Man kann ja auch leicht melancholisiert tanzen, und zwar zu sämtlichen Songs von Gang Of Four, vor allem aber zu diesem hier:



Genauso zu Cold War Kids, einer der vielversprechendsten Indiebands der letzten Jahre, finde ich. Und das Video ist auch cool!



Das ist nun mein letztes Lied. Dazu kann man auf jeden Fall tanzen, aber mitsingen ist schwierig, weil der Sänger von Let's Wrestle zu sehr großen Oktavsprüngen neigt. Aber hört selbst (und achtet auf die Luftballonmenschen im Video!)


Dienstag, 4. Oktober 2011

Das sexistische Musikgeschäft und die sexistischen Musikgeschäfte

... immer wieder ein Grund zur Aufregung! Heute stand ich vor der Entscheidung, ob ich für den Kauf eines neuen Satzes Basssaiten zum kleinen Musikladen an der Ecke oder doch lieber zu InSound, einem eher großen Musikgeschäft (ansatzweise wie JustMusic in Hamburg oder Musicstore in Köln... aber halt in Kieler Provinzverhältnissen) gehen sollte, weil in letzterem so ein Satz Saiten eventuell doch günstiger sein könnte. Ich war so vorausschauend und habe mal die Website von InSound auf Preise untersucht. Gefunden habe ich das hier
"Bei uns findet jeder sein Plek!"
Und darunter dann ein Bild von einem Plek mit einem leicht bekleideten Pin-up in eindeutiger Pose. Das es solche Plektren gibt, ist an sich nicht das Problem, ich kaufe sie einfach nicht (und außerdem brauche ich als Bassistin eh keine Pleks ;) ). Aber dieses "guck mal, cooler männlicher Musikertyp, wir haben auch Plektren mit heißen Frauen drauf, jetzt musst du bei uns einkaufen!"... Das ist so 1955!
Schlimm genug das, denkt man. Aber dann geht es weiter mit:
"Und auch in Sachen Equipment zeigen wir Eier!"
Darunter befindet sich ein Bild mit diesen kleinen Percussionrasseleiern, die ich eigentlich ziemlich gerne mag - schade, dass die hier für solch platten Musikeralltagssexismus zweckentfremdet werden. Und das sie und die arme Frau auf dem Plek dabei helfen müssen, die unheimlich altmodischen Geschlechterrollenbilder im Musikgeschäft zu zementieren - Musiker sind coole talentierte Typen, die unglaublich dicke Eier haben und daher megadoll abrocken und alle Frauen bekommen die sie wollen, weil sie nicht nur Gitarristen, Sänger, Bassisten oder sowas, sondern vor allem MÄNNER sind. Und deswegen ist in den meisten Musikgeschäften wohl alles auf diesen Stereotyp zugeschnitten. Tja, und da ich als weibliche Musikerin mich diesen Klischees nicht so gerne zuschreiben möchte (obwohl ich genau das gleiche kann wie meine zu 99,9% männlichen Kollegen), werde ich heute und auch sonst niemals meine Saiten bei InSound kaufen, sondern beim Musikladen um die Ecke, bei dem ich solche Anzeichen (noch) nicht entdeckt habe.