Oh, was ist denn das?

Grübeleien, bunte Bilder, Musik, Meinungsmache und, achja, Grübeleien.

Samstag, 29. Oktober 2011

gruselige Halloween-Playlist

Wer wie ich eine Freundin oder ein Freund des gepflegten Gruseltrashs ist, wird mit Sicherheit dieses Wochenende Halloween feiern. Und zwar sowasvon! Im Gegensatz zu Valentinstag und McDonalds ist das mal eine ziemlich lustige Sache, die aus den USA hier rüberimperialisiert wurde. Deswegen habe ich gestern auch mehrere hundert Meter Mullbinden gekauft und werde mich heute mal als Mumie verkleiden und nachher alle Partygäste erschrecken. (diabolisches Lachen einblenden). Und das hier ist meine Playlist für den Abend :).

Zum Aufwärmen erstmal was von den Misfits, nech! Das Video ist auch sowasvon cool...

Super zum Tanzen im Vampirkostüm: Die wunderbaren Sisters of Mercy.

Marilyn Manson finde ich kacke und daher kommt er nicht auf die Playlist, dafür aber eine Band mit einem Frontmann, durchaus sein Vater sein könnte: Alien Sex Fiend! I walk the liiiiiiiiiine ... hihi

Wir bleiben düster und hören Swans, während wir böse in der Ecke stehen und hin und wieder mal einen Ausfallschritt wagen mit Swans und Celebrity Lifestyle.

Naja, und was wäre eine coole Halloweenparty ohne Black&Rolligen Black Metal? I proudly present Satyricon!

Und es geht weiter mit der meiner Meinung nach coolsten Band, die in den letzten Jahren aus Norwegens Fjorden aufgetaucht ist. Kvelertak!

Daran muss ich dann auch gleich mal Celtic Frost anschließen. Ich hab diese Band schon zweimal live gesehen, einmal davon schön Hamburch Markthalle ärste Reihäää... der Gitarrist war so gruselig, dass ich ein bisschen Alpträume von ihm hatte. Aber ich war sonst ja eher nicht auf Black Metal-Konzerten und sowas daher nicht gewöhnt :).

Ach, ich weiß, wir hatten schon einen Misfits-Song, aber wir spielen jetzt NOCH EINEN! :) Ist schließlich Halloween.

Und weil ich jetzt gleich mal in die Maske muss, beenden wir diese Playlist mit einem schönen Song von The Cure. "Spiderman took me for dinner tonight." Hoffentlich nicht!

Viel Spaß heute nacht! :)

Montag, 10. Oktober 2011

Herbst!

Lange keine Photos mehr gepostet! Gut, dass uns der Herbst letzte und vorletzte Woche noch ein paar schöne ausflugskompatible Tage gesponsert hat.

Der Nord-Ostsee-Kanal, nachmittags um 16 Uhr.
Ein rostiges Waldstück.


Heidschnucken... aber ohne Heidekraut.


Zwei Heidschnucken, eine mit Bewegungsunschärfe.
Ich beim Kindheitstrauma überwinden.
Schüchterne Wisente.
Wichtigste Zutat für Apfelkuchen!

Mittwoch, 5. Oktober 2011

Radio Mixtape vol.I

Konichiwa!
Damit es hier auf gar keinen Fall langweilig wird und weil ich gerne anderen Menschen meinen unheimlich erlesenen Musikgeschmack aufdränge, wird es hier in Zukunft hin und wieder mal Playlists oder Mixtapes oder so etwas in der Art in Form von liebevoll zusammengestellten Youtube-Links geben. Kann man das schon als Radiosendung in Blogform bezeichnen? Ich finde schon :).

Hier wären wir dann auch schon bei meiner ersten "Sendung"...

Heute habe ich, während ich mit meinem Fahrrad und PJ Harvey im Ohr durch Nieselregen und herumwirbelnde goldene Blätter gedüst bin, zwei Sachen festgestellt:
1. Der Sommer ist vorbei, aber...
2. ...meine Lieblingsmusik passt eh viel besser zu Herbst und Winter.
Wirklich, PJ Harvey, Nick Cave, Joy Division und andere Verfechter der klug eingesetzten melancholischen Momente passen doch viel besser zu Radfahren im Regen, Tee trinken und schon um 18 Uhr die Abenddämmerung beobachten und zu Bürgersteigen voll mit goldenem Herbstlaub als zu diesem ganzen sommerlichen Oberflächlichkeiten. Endlich kann man sich wieder hinsetzen, die Schönheit absterbender Blätter beobachten und sich dem universalen Weltschmerz hingeben, ohne wegen einem eventuell zu hohen Vitamin D-Spiegel total auszuflippen ;). Hier sind ganz exklusiv für euch ein paar meiner "Herbsthits".

Weil wir sie schon erwähnt haben, fangen wir an mit "The Letter" von PJ Harvey vom Album Uh Huh Her (2004). Ich hab leider keine Studioversion auftreiben können, aber dafür hat der Gitarrist da eine echt heiße Kiste dabei :).



Keine Überraschung also, wenn jetzt im Anschluss was von Nick Cave kommt... den habe ich ja auch bereits erwähnt. Außerdem hatte er mal was mit Polly Jean. Statt deren Duett "Henry Lee" empfehle ich jetzt sein tanzbarstes Stück mit dem größten Ohrwurmpotenzial - Deanna. Von Nick Cave mit Schnurrbart. Reizend.

 
(wäre nett, wenn das Bild ein bisschen größer wäre!)
Nun etwas moderneres, nämlich The xx aus London, aber immer noch mit einem Cover des 1988er Hits "Teardrops" von Womack&Womack. Ich muss hier vermutlich niemandem mehr erzählen, wie gut The xx sind, weil laut Facebook 80% meiner Freunde auf jeden Fall diese großartige Band als Übereinstimmung mit mir haben. Begründet, denke ich.



Wir verlassen die Achtziger jetzt endgültig, bleiben aber den Synthesizern noch ein bisschen treu - und zwar mit den Raveonettes. Herrlich verträumte Musik aus Dänemark. Passt gut zu The xx und zu diesen speziellen "verkaterten, bei Musik verträumten Tagen" (Zitat Katz&Gold).



Zum Wachwerden gibt es jetzt meinen Never ending Ohrwurm, den einige Menschen in meinem näheren musikalischen Umfeld unheimlich abgefeiert haben und von dem ich nun auch nicht mehr loskomme. Daher werde ich euch jetzt mit "Evil" von Interpol infizieren. Böse!



Weil ich Tocotronic so furchtbar verehre, muss ich sie natürlich auch irgendwo unterbringen.



Genauso verhält es sich mit Joy Division. Aber das ist sicher kein Problem, schließlich lieben alle Menschen diese Band. Und sicherlich auch dieses Video:



Zum Schluss gibt es noch ein paar tanzbarere Nummern. Man kann ja auch leicht melancholisiert tanzen, und zwar zu sämtlichen Songs von Gang Of Four, vor allem aber zu diesem hier:



Genauso zu Cold War Kids, einer der vielversprechendsten Indiebands der letzten Jahre, finde ich. Und das Video ist auch cool!



Das ist nun mein letztes Lied. Dazu kann man auf jeden Fall tanzen, aber mitsingen ist schwierig, weil der Sänger von Let's Wrestle zu sehr großen Oktavsprüngen neigt. Aber hört selbst (und achtet auf die Luftballonmenschen im Video!)


Dienstag, 4. Oktober 2011

Das sexistische Musikgeschäft und die sexistischen Musikgeschäfte

... immer wieder ein Grund zur Aufregung! Heute stand ich vor der Entscheidung, ob ich für den Kauf eines neuen Satzes Basssaiten zum kleinen Musikladen an der Ecke oder doch lieber zu InSound, einem eher großen Musikgeschäft (ansatzweise wie JustMusic in Hamburg oder Musicstore in Köln... aber halt in Kieler Provinzverhältnissen) gehen sollte, weil in letzterem so ein Satz Saiten eventuell doch günstiger sein könnte. Ich war so vorausschauend und habe mal die Website von InSound auf Preise untersucht. Gefunden habe ich das hier
"Bei uns findet jeder sein Plek!"
Und darunter dann ein Bild von einem Plek mit einem leicht bekleideten Pin-up in eindeutiger Pose. Das es solche Plektren gibt, ist an sich nicht das Problem, ich kaufe sie einfach nicht (und außerdem brauche ich als Bassistin eh keine Pleks ;) ). Aber dieses "guck mal, cooler männlicher Musikertyp, wir haben auch Plektren mit heißen Frauen drauf, jetzt musst du bei uns einkaufen!"... Das ist so 1955!
Schlimm genug das, denkt man. Aber dann geht es weiter mit:
"Und auch in Sachen Equipment zeigen wir Eier!"
Darunter befindet sich ein Bild mit diesen kleinen Percussionrasseleiern, die ich eigentlich ziemlich gerne mag - schade, dass die hier für solch platten Musikeralltagssexismus zweckentfremdet werden. Und das sie und die arme Frau auf dem Plek dabei helfen müssen, die unheimlich altmodischen Geschlechterrollenbilder im Musikgeschäft zu zementieren - Musiker sind coole talentierte Typen, die unglaublich dicke Eier haben und daher megadoll abrocken und alle Frauen bekommen die sie wollen, weil sie nicht nur Gitarristen, Sänger, Bassisten oder sowas, sondern vor allem MÄNNER sind. Und deswegen ist in den meisten Musikgeschäften wohl alles auf diesen Stereotyp zugeschnitten. Tja, und da ich als weibliche Musikerin mich diesen Klischees nicht so gerne zuschreiben möchte (obwohl ich genau das gleiche kann wie meine zu 99,9% männlichen Kollegen), werde ich heute und auch sonst niemals meine Saiten bei InSound kaufen, sondern beim Musikladen um die Ecke, bei dem ich solche Anzeichen (noch) nicht entdeckt habe.

Donnerstag, 22. September 2011

Forever young, I want to be forever young...


"Hast du schonmal darüber nachgedacht, nach Hamburg zu ziehen, wenn du da sowieso arbeitest?"
"Ja schon, aber wenn man hier in Kiel erstmal einen gewissen Lebensstandard erreicht hat..."
Das war so ein Dialogfetzen, der mich vor einiger Zeit zusammenzucken lassen hat, obwohl das Gespräch mich selbst überhaupt nicht betraf. Ich saß damals in einem großen, gut ausgestatteten, aber nicht zu protzigen Auto und war dank Mitfahrzentrale Passagierin auf einer Fahrt von Kiel nach Hamburg. Etwas verträumt und müde saß ich am Fenster und beobachtete die Autos auf der gegenüberliegenden Fahrbahn, als im Gespräch der zwei Endzwanziger auf den Vordersitzen plötzlich das Wort "Lebensstandard" fiel. Ich schreckte aus meinen Tagträumen hoch. Das Wort "Lebensstandard" hatte zuletzt ein Bankkaufmann mir gegenüber verwendet, als er versucht hatte, mir eine Riesterrente und diverse Sparverträge aufzudrängen, und mir gleichzeitig von meinem Studium abraten wollte, weil man da ja nichts verdient, jedenfalls nicht, wenn man mit 35 Jahren ein Auto, ein Haus und eine Familie haben wollte (das hatte ich ihm gegenüber übrigens nicht einmal angedeutet).
Leichtes Unbehagen meinerseits also, als der Fahrer und die Beifahrerin munter weiter über ihren Lebensstandard plauderten. Ich wusste nicht so recht, woher dieses Gefühl kam, aber es war das gleiche Gefühl wie jenes, das man bei Begegnungen mit ehemaligen Klassenkameraden hat, die 22-23 Jahre alt sind und mit einer fertigen, soliden Ausbildung und einem sinnvollen Studium (also nicht Germanistik) und einer eigenen Doppelhaushälfte oder wenigstens einer Einliegerwohnung bei ihren Eltern, in der sie ja total selbständig sind, gerade den Run auf die Lebensstandard-Überholspur vorbereiteten. So wie jedes mal nach einer solchen Begegnung, kreisten auch nun altbekannte Fragen durch mein Oberstübchen. Werde ich auch irgendwann mal so einen "Lebensstandard" haben? Wenn ja, wie lange dauert das? Kann man auch noch Spaß haben und total crazy Sachen machen, wenn man so ein standardisiertes Leben hat? Konzerte und so, was ist damit? Muss man sowas irgendwann haben, weil man sonst nicht auf Klassentreffen darf? Sind die betroffenen Personen glücklich damit? Wie alt darf man höchstens sein, wenn man in diesem Club Mitglied sein will, und will ich das überhaupt?
Sich Gedanken um die Zukunft zu machen, ist nicht so mein Ding. Das merkt man vielleicht auch an meiner Studienwahl... Den Preis dafür zahle ich, wenn ich mit Menschen konfrontiert werde, die sich mit Anfang 20 (oder wie bei den Leuten aus dem Auto in einem etwas angemesseneren Alter) schon total abgesichert haben. Man plaudert dann so ein bisschen und dann muss ich Dinge ertragen wie "Ja, ich hab jetzt ausgelernt bei der Versicherung, bin auch übernommen worden und mit Schatzi grade in eine tolle Doppelhaushälfte gezogen... und was willst du mit deinem Studium jetzt machen? ...Oh wie cool, das du noch in einer Band spielst... und deine neuen Dreads sind ja so cool, in meiner Bank könnte ich das ja nicht haben... aber du warst ja schon immer so crazy!" Verständlich, dass man sich dann schon ein bisschen aussätzig fühlt, wenn einem zehn Leute an einem Abend ungefähr genau das gleiche Erzählen, oder? Wenn man ohnehin schon von schlimmen Existenzängsten geplagt wird, weil man von allen Seiten die Chancenlosigkeit seines eigenen, schlampig aber originell hingeklatschten Lebensentwurfes aufgezeigt bekommt, dazu noch mit Einzelschicksalen konfrontiert wird, die sich schon in meinem Alter keine Sorgen mehr um ihre Zukunft machen müssen, und dazu der BaföG-Folgeantrag immer noch nicht durch ist, kann man schon ziemlich depressiv werden.
Aber ganz ehrlich: So ein Leben in der Rundum-Sorglos-Sackgasse, die andere vielleicht als "erstrebenswerten Lebensstandard" bezeichnen würden, ist doch auch deprimierend langweilig. Da mach ich doch lieber etwas, was ich mag und was ich kann, habe genug Zeit für zwei Bands, unzählige Parties und ähnliche coole Hobbies, kaufe Aldi-Süßigkeiten statt Designer-Food, fahre ein schrottiges Fahrrad statt einem blöden BMW und damit auch an die Ostsee und nicht ins Büro, zahle zwei statt zwanzig Euro für eine Flasche Wein, mache unbezahlte Praktika, bis ich umfalle, um das berufliche Gewissen zu beruhigen und lebe von der Hand in den Mund, und zwar auf Kosten des Staates, bis ich so in zehn Jahren vielleicht mal ausversehen schwanger und dadurch zur Vernunft gezwungen werde. An euch ganzen Spießer da draußen: Ja, ich bin immer noch "so crazy". Aber ich lebe gerne so!

Montag, 12. September 2011

Das Grübelkabinett ist nicht tot, es wartet nur auf Input!

Liebe Leser!
Ich war ja in Schweden und so unheimlich ambitioniert, alle meine Erlebnisse und Eindrücke zu bloggen, weil man das jawohl so macht, wenn man eben einen so nen Blog unterhält. Hm. War wohl nix! Meine Schwedenreise zu verbloggen wäre aber gar nicht möglich gewesen, weil ich einfach so viel mit Essen, Schwedisch lernen, Leute kennenlernen, mit kennengelernten Leuten Party machen, Essen, Ausflügen, Essen, Eindrücke verarbeiten und... achja, Essen, verbracht habe. Schade drum! Ich bitte, dieses Versäumnis zu entschuldigen. Ich kann als Entschädigung eine kleine Liste machen mit Dingen, die ich in Schweden gelernt habe:

1. SchwedInnen essen den ganzen Tag, und wer dort als Gast nicht 1 Kilo pro Stunde zunehmen möchte, muss eigentlich genauso viel Sport machen wie die Schweden, wenn er auch original so oft und viel essen will wie die BewohnerInnen dieses schönen Landes.

2. Niemals mit SchwedInnen telefonieren und dabei versuchen, schwedisch zu reden, wenn man es erst seit 2 Jahren lernt. Man kann noch so gut selber sprechen, aber man wird am Telefon nichts verstehen. Ehrlich... macht euch da keine Hoffnungen.

3. Die schwedische Bevölkerung ist netter und gesprächiger, als sie von sich selbst denkt. Ich habe mich mit einer älteren Schwedin unterhalten, die mich gefragt hat, ob ich ihre Landsleute auch so unterkühlt und unfreundlich finde. Das kann ich allerdings in keinster Weise bestätigen... Aber ein nicht zu verachtender Prozentsatz der Originalschweden, mit denen ich kommuniziert habe, war auch betrunken. Ich frage mich, wie die sich das leisten können, denn...

4. ... Schwedischer Alkohol ist in der Tat sehr sehr teuer. Das Bier geht zumindest im Systembolaget (Supermärkte nur für Alkohol... crazy Sache) fast noch, da kann man welches ab 11 Kronen bekommen... Das wäre ein Bier in einer günstigen Kneipe in Deutschland. Aber sich mit einem billigen Wein ins Aus katapultieren, das funktioniert in Schweden nicht. Rotwein gibt es ab 49 Kronen, und der ist wirklich wi - der - lich. Ich hab gehört, ab 100 Kronen, also 10-12 Euro, wird er langsam erträglich. Und ich denke, von Schnaps brauchen wir gar nicht erst anfangen...

5. In Georgien gibt es Menschen, die meinen Musikgeschmack zu fast 100 Prozent teilen, aber es gibt dort keine Festivals. Zum Glück können die in die Türkei zu Festivals fahren... :)

6. Slowenien und die Slowakei haben nichts miteinander zu tun und liegen auch nicht nebeneinander. (Aber sie grenzen beide an Österreich!)

7. In Polen ist man um einiges religiöser als hierzulande. Gut... das habe ich mir bereits gedacht, aber es erst zu spüren gekommen, als eine Polin meinte, sie kommt in die Hölle, wenn sie Kondome benutzt, was ich für einen Witz gehalten und das kommentiert habe mit so etwas wie "Haha, ach du kommst doch eh in die Hölle... und ich auch, aber was solls? Im Himmel kennt man ja eh keinen." Das war ein selten tiefes Fettnäpfchen...

8. Irgendwie mache ich immer Witze über Religiosität, wenns grade ganz schlecht ist...

9. ...aber die Leute gewöhnen sich nach drei Wochen zum Glück an meine Ausfälligkeiten.

10. Die Göteborgarna sagen, Göteborg wäre "Sveriges framsida" (Schwedens Vorderseite), aber ich persönlich fand Stockholm eine Idee schöner :).

11. Schwedische Seen sind kalt! Aber das wusste ich schon. Neu war mir hingegen, das SchwedInnen zu jeder Tageszeit und Wetterlage in kalten Seen, in denen es drei Meter lange Welse gibt, schwimmen wollen und können. Ich habe mich mal versucht, an die Kultur anzupassen und bin auch bei jeder Tageszeit und Wetterlage mal schwimmen gewesen, zumindest stichprobenartig (spät abends an einem heißen Tag, am späten Nachmittag an einem nicht so heißen Tag und früh morgens an einem kalten, regnerischen Tag). Und was soll ich sagen? Es hat überhaupt keinen Unterschied gemacht, das Wasser war immer bitterbitterkalt... ob die das auch im Winter machen?

12. Scheinbar spreche ich Schwedisch mit einem dänischen Akzent. Haben mehrere Schweden unabhängig voneinander gesagt! Keine Ahnung, wann ich das gelernt habe, aber so werde ich wenigstens nicht sofort als Deutsche enttarnt.

Naja, das war natürlich nicht alles, aber ich muss auf die nächsten Flashbacks warten, dann gibt es vielleicht noch die eine oder andere Anekdote. To be continued!

Montag, 1. August 2011

Hurrah, ich bin in Schweden!

Hejhej från Sverige! Ich hatte ja die kältesten Füße der Welt, was ihr meinem letzten Post vielleicht entnommen habt, aber: Keine Angst, ich habe die Reise überlebt und bin daher weiterhin fähig, ab und zu mal was zu bloggen. Und was soll ich sagen? Es war nicht ganz so schlimm, wie ich es mir vorgestellt hab. Mein Koffer wahr überhaupt nicht zu schwer - der hat nur 17 Kilo gewogen! Hätte ich das gewusst, hätte ich noch 3 Kilo Klamotten mitnehmen können. FAN!, würde ich als Schwedin jetzt sagen. Am Flughafen in Lübeck habe ich dann trotzdem erstmal ein bisschen geweint. Nicht nur, weil ich da ja leider meinen ornithologisch interessierten Freund hinter mir lassen musste, sondern auch, weil ich überhaupt nicht wusste, was ich nach dem einchecken machen soll und mich unerfahren und hilflos gefühlt habe. Furchtbar war das! Ich hab wahrscheinlich einen Anfängerfehler nach dem anderen gemacht, weil ich bisher am Flughafen immer nur meiner Peer Group hinterhergelaufen bin und diesmal hatte ich ja gar keine! Und warum stellen sich die Leute eine halbe Stunde, bevor das Flugzeug überhaupt landen soll, vor dem Gate in eine Schlange? Ist das typisch deutsch, oder macht man das, weil man klug ist und weiß, dass man dann vielleicht noch einen halbwegs guten Platz in diesen minimalistischen Ryanair-Flugzeugen bekommt?
Übrigens war der Flug von Lübeck nach Nyköping (thats "Stockholm" in Ryanair Slang) mit 75 Minuten die kürzeste Etappe meiner Reise. Wir waren kaum oben, da hat das Flugzeug wieder angefangen, bergab zu fliegen. Da war nix mit schön entspannen im Flugzeug... Das nette Mädchen neben mir im Flieger hat mich zum Glück auf meine total verschmierte Wimperntusche aufmerksam gemacht. Ich hoffe, sie hat mich am Flughafen nicht weinen sehen...
Am Flughafen hab ich erstmal Geld gewechselt, und zwar auf Schwedisch. Ich war so stolz auf mich! Im Bus von Nyköping war ich allerdings nicht mehr so cool, weil ich da dann meinen Couchsurfing Host anrufen sollte. Das hab ich dann aber rausgeschoben, bis ich in Stockholm City war. Da stand sie dann zum Glück auch schon, und sie war wirklich nett und ich durfte da bei ihr sogar duschen! :) :) Das war die beste Dusche meines Lebens, und die Luftmatratze war in dem Moment das bequemste Bett auf der ganzen Welt.Erwähnte ich, dass ich 9 Stunden unterwegs war und dabei die meiste Zeit einfach nur PANIK!!!! hatte? Ihr könnt euch kaum vorstellen, wie anstrengend das war.

Am nächsten Tag bin ich dann mit der netten Schwedin, bei der ich geschlafen habe, um halb acht aus dem Haus gegangen. Mein Zug von Stockholm nach Skövde sollte allerdings erst um 11 losfahren, so dass ich ein paar Stunden Aufenthalt in der Stadt hatte. So bin ich dann um halb neun mit meiner schweren schweren Tasche und noch ziemlich müde durch die völlig leere Stockholmer Innenstadt flaniert. Leider hatten die Geschäfte noch nicht auf und irgendwie waren auch alle Schweden schon bei der Arbeit oder im Urlaub, so dass ich doch sehr den Eindruck hatte, dass Stockholm jetzt mir ganz allein gehört. Ich bin ziemlich gerne hier in Axvall, aber ich freue mich schon sowasvon doll auf meinen Tag in Stockholm auf der Rückfahrt, weil diese Stadt eine Menge Möglichkeiten für mich bereitzuhalten schien, die ich leider noch nicht wahrnehmen konnte.

Am Bahnhof habe ich dann eine Lettin, eine Russin und einen Japaner getroffen, die auch zur Axevalla Folkhögskola wollten, sodass ich endlich nicht mehr alleine reisen musste. Nach einer laaaangen Bummelzugfahrt waren wir dann in der schwedischen Kleinstadt Skövde, und dann war es auch nicht mehr weit zur Axevalla Folkhögskola. Da bin ich jetzt seit einer Woche und es ist so cool hier. Das erzähle ich aber später... noch ein Satz mehr, und der Text wird so lang, dass ihn keiner mehr lesen will. Ich melde mich später wieder. Vi ses!

Samstag, 23. Juli 2011

Reise Reise Waldameise

Montag werde ich verreisen. Nach Schweden. Drei Wochen. Drei Wochen! So lange war ich noch nie irgendwo anders, wenn man von durchschnittlichen Umzügen absieht. Richtigen Urlaub mache ich eigentlich auch nicht, sondern besuche einen Sommerkurs vom Svenska Institutet, für das ich ein Stipendium bekommen habe. Wow, kann man da jetzt denken, aber Stipendien bekommt man ja heutzutage hinterhergeworfen, weil keiner die Eier hat, sich auf sowas zu bewerben. 
Ich hab damals, als ich davon erfahren habe - das war noch im Januar, ganz lang her also -, gedacht, ich hab auf jeden Fall die Eier für sowas, und drei Wochen Schweden für lau, voll geil, nehm ich. Pünktlich zu meinem 22. Geburtstag im April habe ich dann auch die Zusage bekommen und dachte nur, hurrah, der Sommer ist gerettet, 3 Wochen Schweden für lau, bis auf den Flug, naja, das geht doch voll klar. 
Einige Wochen später hab ich dann den Flug gebucht, Ryanair, von Hamburg nach Stockholm, voll günstig, eine Nacht dort cool abhängen und dann weiter mit dem Zug nach Axvall in Västra Götaland. Megafreu und so.

Heute stelle ich fest, dass ich erstmal in 48 Stunden schon in Schweden sein werde, aber so aufgeregt bin, dass ich gar nicht losfahren will. Weil die Umstände mir plötzlich doch nicht mehr so geil erscheinen, wie ich das am Anfang empfunden habe.

Das wird furchtbar!

Montag werde ich erstmal mit dem Zug von Kiel nach Lübeck fahren müssen, weil "Hamburg" in der Sprache vom Planeten Ryanair "Lübeck" heißt. Da muss ich bestimmt Strafe zahlen, weil mein Koffer zu schwer sein wird. Aber das sind ja auch 3 Wochen! Dann der Flug, vor dem ich aus Prinzip schon Angst habe. Zum Glück ist der nach 75 Minuten auch schon vorbei, aber dann lande ich nicht in Stockholm, sondern ca 106 Kilometer von Schwedens Hauptstadt entfernt, und muss von da erstmal mit einem sauteuren Bus von dort nach Stockholm fahren. Da muss ich dann mit der wildfremden Schwedin telefonieren, die mich dank Couchsurfing netterweise eine Nacht bei sich aufnimmt. Übrigens bin ich zuvor weder gecouchsurft noch alleine in ein fremdes Land gereist. Erwähnte ich, dass ich zwar seit 4 Semestern Schwedisch lerne, aber nach wie vor kein Wörterbuch besitze und die aus der UB alle ausgeliehen sind? Wie soll ich, wenn ich nach einer weiteren teuren Zugfahrt in Axvall angekommen bin, den Leuten dort erklären, dass sie mir gar nicht erst mit ihren blöden Tierleichenköttbullar kommen müssen, weil ich nämlich Vegetarierin bin, wenn ich kein Wörterbuch habe? Übrigens hab ich auch noch kein Geld getausch. Geht das auch in Schweden? Oh, und ich hab auf dem Rückweg auch eine Nacht Aufenthalt in Stockholm, aber noch keine Schlafgelegenheit. 

Das wird ein Abenteuer, für das ich nicht gemacht bin. Ich würde mich lieber drei Wochen zuhause langweilen, da ist man wenigstens nicht solchen Widrigkeiten ausgesetzt. Vielleicht habe ich grade aber auch nur die kältesten Füße meines Lebens bekommen.

Mittwoch, 15. Juni 2011

Ich möchte nur einmal dezent darauf hinweisen...

... dass die Vorurteile, die ich gegenüber Burschenschaften hege - und mit denen ich bestimmt nicht allein dastehe - , nicht gänzlich unbegründet sind. Gefunden habe ich das bei Fefe und ehrlichgesagt fällt mir dazu auch nicht viel mehr ein als

HATE BURSCHENSCHAFTEN
LOVE MENSCHEN, die keiner obskuren, rassistischen Studentenverbindung angehören und ihren Alltag auch ohne so eine seltsame Gruppierung organisieren können.

Montag, 13. Juni 2011

Mal ein bisschen Kultur und Bildung und Museum und so

Hallo verehrteste LeserInnen,
Ich bin wieder da und bitte all diese nicht vorhandenen Posts der letzten zwei Monate zu entschuldigen, aber naja... damals habe ich auch erst Hausarbeiten geschrieben, bin dann umgezogen und habe auch noch was für die Uni getan. Was soll man machen? Aber jetzt bin ich wieder da und habe große blogmäßige Pläne. Schließlich gibt es einiges zu verwursten, sowas wie meinen neuen Job als Erdbeerverkäuferin, EHEC-Wahnsinn, bald auch noch die Kieler Woche... to be continued!

Heute hab ich, weil ja Pfingsten ist und so, Mamabesuch bekommen. Familienbesuche finde ich wirklich immer prima, weil man sich ja erstens nicht so oft sieht und das ja immer toll ist, wenn doch, und zweitens fühlt man sich immer so ultraerwachsen, wenn man von seinen Eltern/Geschwistern/Großeltern in seiner eigenen, ausnahmsweise mal tiptop aufgeräumten Wohnung besucht wird. Außerdem ist es einfach schön, so aufgeräumt! Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie das in ein paar Tagen wieder aussieht, aber ich genieße einfach mal den Augenblick. 

Das Wetter war ausnahmsweise mal wirklich schön und es war sogar so kurzehosenwarm, also haben wir mal ganz kulturgeschichtlich interessiert dem Freilichtmuseum Molfsee einen Besuch abgestattet. Leider habe ich nicht gelernt, wo der Name "Molfsee" herkommt - mein schon des öfteren erwähnter zoologisch interessierter Liebster und ich haben mal überlegt, dass der Name von den in Molfsee lebenden Mölfen kommt, welche eine Kreuzung aus Wölfen und Molchen sind. Ganz scheue und vor allem schleimige, aber sehr possierliche Geschöpfe. 
Im Freilichtmuseum Molfsee kann man sich vor allem alte schleswig-holsteinische Gebäude angucken, die woanders ab- und dort wieder aufgebaut wurden. Ich finde die Vorstellung wirklich genial, weshalb ich solche Freilichtmuseen auch sehr gerne besuche. Außerdem kann man dort immer sein Sachkundewissen aus der Grundschule oder Kenntnisse aus anderen Museen oder sonstigen kulturellen Bildungseinrichtungen anwenden. Zum Beispiel konnte ich, weil ich mal ein FÖJ gemacht und dabei ein Honigprojekt für Grundschüler betreut habe, ein Gerät, dass beinahe als Butterfass durchgegangen wäre, eindeutig als Honigschleuder identifizieren. Dann war das FÖJ also doch kein verschenktes Jahr - was für ein schönes Gefühl!
Was mich allerdings wirklich beeindruckt hat, war die unendliche Größe des Museumsgeländes. Wir waren dort über vier Stunden unterwegs und haben trotzdem längst nicht alle Häuser gesehen. Ob das wirklich so tragisch ist, wage ich allerdings zu bezweifeln, denn obwohl die Gebäude aus den unterschiedlichsten Ecken Schleswig-Holsteins kamen, haben sich die Inneneinrichtungen wirklich nicht großartig unterschieden. Es gab immer eine mysteriöse Truhe im Eingangsbereich, einen protzigen Riesenschrank mit aufwändigen Verzierungen und/oder Malereien und eine Menge Schrankbetten, die man ja eigentlich Alkoven nennt. Es war ein bisschen, als hätten die ehemaligen Bewohner dieser Häuser bei der selben Möbelhauskette eingekauft und auch deren Einrichtungsmuster größtenteils übernommen.

Weil ich in den letzten zwei Monaten zum photographieren beinahe genauso selten gekommen bin wie zum bloggen (und das bei mir ja gelegentlich auch Hand in Hand geht) hatte ich auch meine geliebte Kamera dabei und habe sie auch benutzt. Zum Glück, es gab dort nämlich kleine Ferkel und kleine Ziegen UND Lämmer. Ich bin aus dem "oh wie süüüüüüüüß"-quietschen gar nicht mehr rausgekommen und hätte jetzt gerne ein kleines Ferkel auf dem Balkon. Oder doch lieber ein Lamm?

SÜSS!

SÜSS!! II

Segelohren

eine Gans vor einem Bauernhaus

Das ich mich überhaupt so nah an den Vogel raugetraut habe...

schafig...

ein bisschen Steampunk

die dahinschwindende Blüte einer Mispel

Statussymbol Selbstportrait - jetzt auch für Psychopathen

Don Quichotes Endgegner







Dienstag, 5. April 2011

Die Schatzkiste aus Papier und Druckerschwärze

Ich gebe zu, dass ich zu den Leuten gehöre, die mit der Aussicht auf einen guten Flohmarkt Samstag nachts ein bisschen kürzer treten, um Sonntag morgens fit für die Schlacht um gebrauchte Kerzenständer, Goldrandgeschirr und Kinderspielzeug zu sein. Naja, letzteres stimmt nicht so ganz, ich kaufe nämlich eigentlich immer nur Bücher. Und zwar nicht diese schrecklichen Frauenromane und oder diese von einem Ghostwriter verfassten Schinken, auf denen "Konsalik" steht, und auch keine Kochbücher und auch nichts von Wallraff, sondern gute Bücher. Solche, über die man in der Uni vielleicht auch mal spricht, wenn man etwas mit Literatur studiert, oder etwas aus der Philosophie - selbst, wenn ich das nicht lese, macht es sich ganz gut im Bücherregal. Manche Leute kaufen nicht so gerne abgeranzte Bücher. Ich schon. Ich finde das gut, und noch besser finde ich es, wenn ich in den Büchern Anmerkungen und Kritzeleien finde. Wenn in den Büchern dann auch noch vergessene Zettel liegen, ist das für mich fast wie ein Lottogewinn. Je mehr Gebrauchserscheinungen so ein Buch hat, desto mehr hat es doch vielleicht einmal jemandem etwas bedeutet - oder sie/ihn in der Schule ganz schrecklich genervt. Wer weiß das schon. 

Neulich habe ich mal wieder einen super Fang gemacht - "Die Kunst des Liebens" (für die nicht ganz so Informierten, das ist kein Sexratgeber) von Erich Fromm mit einem Thesenpapier von Wolfgang Deppert von 1956. Deppert ist übrigens u.a. Professor für Philosophie und hat auch mal an der Uni Kiel gelehrt. Wenn ich mir das recht überlege, ist das eigentlich sogar mein bester Flohmarktfang bisher... Aber ich habe auch noch ein paar andere Schätze, die ihr euch hier angucken könnt.



Samstag, 2. April 2011

Beruf: Hundesitterin


Von gestern Abend bis heute morgen hatte ich die Ehre, diesen charmanten Beaglemischling in meinen vier Wänden zu Gast zu haben. Hurrah, dachte ich, jetzt kann ich auch mal so sein wie die coolen Leute, die immer ihren Hund dabei haben, und so packte ich den Hund und eine reizende männliche Begleitung ein und zog mit beiden los in die milde Kieler Frühlingsnacht. 

Mit Hund Busfahren: gar kein Problem, der Hund, ähm, ich muss nur eine Kinderkarte kaufen und wir sind dabei. Yeah! Der Hund eiert ein wenig auf der Drehfläche des Ziehharmonikabusses herum und guckt fremden Frauen und Männern (neue potentielle Hundesitter? Ich bin eifersüchtig!) hinterher. 
Wir steigen am Schlossgarten aus und laufen erstmal ein paar Meter an der Förde entlang. Der Hund guckt permanent auf den Boden und kann trotzdem jedem Hindernis ausweichen. Wir treffen zwei flauschige Artgenossen meines vierbeinigen Begleiters - es stimmt übrigens, wenn man mit einem Hund unterwegs ist, kommt man bei jeder Gelegenheit mit wildfremden Menschen ins Gespräch. Sollte ich mir nicht vielleicht auch einen Hund zulegen?
Weil wir doch nicht bis ganz zum Marinehafen laufen wollen, drehen wir um und beschließen, im wirklich gemütlichen und extrem hundefreundlichen Café Phollkomplex noch ein oder zwei Bier zu trinken. Dort fürchtet sich unser Pflegehund vor einer mannshohen Dogge, die ihn beschnuppert, bellt aber einen fast genauso großen zotteligen Hund ganz furchtbar an, weil dieser sich überhaupt nicht für ihn interessiert. Komische Hundelogik! Das ist ein bisschen so, als würde ich wildfremde Menschen, die mich gar nicht wahrnehmen, einfach anschreien. Das würde ich mich allerdings wirklich nicht trauen.
Den zotteligen Hund interessiert das Gebelle unseres schlappohrigen Freundes nach wie vor nicht, mir ist es aber so peinlich, dass wir ganz schnell wieder nach Hause gehen müssen. Im Bus ist der Hund natürlich wieder ganz brav. Vielleicht hätte er sich ja auch im Phollkomplex wieder eingekriegt, eigentlich ist er ja so ein lieber Hund, denke ich ein bisschen hysterisch. Und ich habe nicht mal Leckerlies für ihn! Ich bin eine schlechte Hundebesitzerin. Oder besser gesagt: gar keine. 

Dieser Hund kann übrigens echt hoch springen.
Zuhause müssen wir unseren geschundenen Körpern noch das Bier und die Zigaretten antun, die ihm unser etwa zehnminütiger Kneipenbesuch vorenthalten hat. Der Hund wuselt derweil zwischen unseren Beinen hin und her, wedelt mit dem Schwanz und ist natürlich der Moving Point of Attraction and Cuteness. Später darf er, wie für meine Schlafgäste üblich, neben meinem Bett mit meiner Herzchenwolldecke kuscheln. Ein paar mal noch ein bisschen gebellt, als es im Haus komisch gerumpelt hat, dann pupst unser neuer bester Freund uns sanft in den Schlaf.
Am nächsten Morgen dürfen wir noch zusammen Brötchen und Hundeleckerlies kaufen, dann wird mein kleiner Gast auch schon wieder abgeholt. Schade! Jetzt vermisse ich den Kleinen. Bestimmt kann ich nie wieder glücklich werden, wenn ich keinen Hund habe! Kann mir bitte schnell jemand seinen Hund ausleihen?


Donnerstag, 31. März 2011

Ostfrau vs. Biofleisch

Ein wenig angewidert war ich mal wieder, als ich bei Fefe und bei der Mädchenmannschaft auf dieses Interview mit Reiner Haseloff, dem Fraktionsvorsitzenden der CDU Sachsen-Anhalt hingewiesen wurde. Ich zitiere mal, was er auf die Frage "Was ist gut im Osten?" geantwortet hat:
Die ostdeutsche Frau. Sie ist unkompliziert. Durch die Diktaturerfahrung setzt sie andere Prioriäten. Zum Beispiel diskutiert sie nicht stundenlang über Biofleischsorten, sondern es geht um Fleisch oder Nichtfleisch. Sie ist nüchterner.
Puh...! Ja, er hat wirklich recht, hier im Westen leben wirklich nur hysterische  Latte Macchiato-süchtige Ökohipsteremanzen. Und überhaupt sind alle Frauen gleich und es wäre besser, wenn sie vielleicht einfach nur die Klappe halten und Kinder kriegen würden. Aber dafür hat hier ja keiner Zeit, wenn sich alle nur für die Nachhaltigkeit ihres Fleischkonsums Gedanken machen! Überhaupt, Frauen sollten doch zurück an den Herd!


Dass jemand noch so einen Moppelkotz von sich geben kann, ohne dass im Interview direkt darauf eingegangen wird, wundert mich doch sehr. Und ob er nun Recht hat oder nicht, woher nimmt Haseloff sich eigentlich das Recht, Ost- und Westfrauen so rigoros zu Schubladisieren? Naja... wieder ein Grund, diesem konservativen Kasperverein niemals irgendeine Stimme zu geben.

Mittwoch, 23. März 2011

Ein Tag im Botanischen Garten - viele Krokusse und ein bisschen Kitsch

Hurrah, Hurrah, der von mir sehnsüchtig erwartete und bereits im Februar angekündigte Frühling ist jetzt WIRKLICH da - Hoffe ich jedenfalls. Dummerweise muss ich die ersten schönen Tage dieses Jahres im Prinzip mit meinem heißgeliebten Laptop und tausend schlauen Büchern in der Bibliothek verbringen. Heute habe ich allerdings beschlossen, dass es meiner Konzentration äußerst dienlich wäre, einfach erstmal einen photographischen Spaziergang durch den Botanischen Garten zu machen. Eine wunderbare Idee - jetzt habe ich schöne kitschige Blumenbilder und ein paar neue Sommersprossen. Das tröstet mich doch direkt darüber hinweg, dass ich wieder nur eine mickrige Seite von Hausarbeit Nr. 1 geschafft habe.

Das, liebe LeserInnen, ist eine verbänderte Rosskastanie.


Krokusse...

...davon gibt es jetzt viele!

Lange Gesichter.

Eine hübsche Blume, die ich nicht zuordnen kann.

Schwertlilien.

klein und weiß

Orchideen - mit den original Kieler Kalkwasserflecken auf den Blättern.

Das ist irgendwie kitschig...

Und das erst!

Grünes Schattenspiel I

Grünes Schattenspiel II
Grünes Schattenspiel III