... immer wieder ein Grund zur Aufregung! Heute stand ich vor der Entscheidung, ob ich für den Kauf eines neuen Satzes Basssaiten zum kleinen Musikladen an der Ecke oder doch lieber zu InSound, einem eher großen Musikgeschäft (ansatzweise wie JustMusic in Hamburg oder Musicstore in Köln... aber halt in Kieler Provinzverhältnissen) gehen sollte, weil in letzterem so ein Satz Saiten eventuell doch günstiger sein könnte. Ich war so vorausschauend und habe mal die Website von InSound auf Preise untersucht. Gefunden habe ich das hier:
"Bei uns findet jeder sein Plek!"
Und darunter dann ein Bild von einem Plek mit einem leicht bekleideten Pin-up in eindeutiger Pose. Das es solche Plektren gibt, ist an sich nicht das Problem, ich kaufe sie einfach nicht (und außerdem brauche ich als Bassistin eh keine Pleks ;) ). Aber dieses "guck mal, cooler männlicher Musikertyp, wir haben auch Plektren mit heißen Frauen drauf, jetzt musst du bei uns einkaufen!"... Das ist so 1955!
Schlimm genug das, denkt man. Aber dann geht es weiter mit:
"Und auch in Sachen Equipment zeigen wir Eier!"
Darunter befindet sich ein Bild mit diesen kleinen Percussionrasseleiern, die ich eigentlich ziemlich gerne mag - schade, dass die hier für solch platten Musikeralltagssexismus zweckentfremdet werden. Und das sie und die arme Frau auf dem Plek dabei helfen müssen, die unheimlich altmodischen Geschlechterrollenbilder im Musikgeschäft zu zementieren - Musiker sind coole talentierte Typen, die unglaublich dicke Eier haben und daher megadoll abrocken und alle Frauen bekommen die sie wollen, weil sie nicht nur Gitarristen, Sänger, Bassisten oder sowas, sondern vor allem MÄNNER sind. Und deswegen ist in den meisten Musikgeschäften wohl alles auf diesen Stereotyp zugeschnitten. Tja, und da ich als weibliche Musikerin mich diesen Klischees nicht so gerne zuschreiben möchte (obwohl ich genau das gleiche kann wie meine zu 99,9% männlichen Kollegen), werde ich heute und auch sonst niemals meine Saiten bei InSound kaufen, sondern beim Musikladen um die Ecke, bei dem ich solche Anzeichen (noch) nicht entdeckt habe.
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