Wahnsinn, dass ist der erste Post, den ich nicht aus fragwürdigen Prokrastinationsgründen schreibe. Ich bin nämlich jetzt mit meinen lästigen Klausuren durch und habe daher nichts mehr aufzuschieben (abgesehen von zwei Hausarbeiten).
Zur Belohnung für die schlimmen Strapazen war ich Freitag bei Kylesa, die in Hamburg im Grünspan gespielt haben. Eigentlich höre ich diese Band gar nicht so oft, aber ich weiß ehrlichgesagt spätestens seit diesem Konzert überhaupt nicht, warum. Nun ja, der Grünspan war relativ gut gefüllt, aber keinesfalls ungemütlich und auch Zwerge wie ich konnten überall gut sehen und wurden auch nicht von irgendwelchen Moshkids übergetrampelt. Wirklich angenehm! Der Support, Okkultokrati aus Olso/Norwegen, gefiel vor allem wegen seiner Celtic Frost-Anleihen und dem Drummer, der doch schon ziemlich an Animal von The Electric Mayhem aus der Muppet Show erinnert hat. Nach einer gar nicht allzu langen Umbaupause wurde es dann endlich noch dunkler und atmospärischer auf der Bühne und die Show von Kylesa ging los. Ich hatte ja vorher gar nicht gewusst, dass diese Band Live mit zwei Drummern arbeitet und der eine Gitarrist zwischendurch gelegentlich auch noch Pauke (sic!) spielt... Diese Trommelwucht war wie ein beherzter Schlag ins Gesicht. Beeindruckt hat mich auch das Multitasking, dass der schon genannte paukespielende Gitarrist und der Bassist, der nebenbei auch noch eine Art Synthesizer bedient hat, an den Tag gelegt haben. Wegen meiner bisherigen Uninformiertheit über diese grandiose Sludgeband namens Kylesa kann ich jetzt leider nicht genau aufschreiben, welche Songs gespielt wurden (bis auf mein Lieblingslied "Bottom Line"). Was mir allerdings gut gefallen hat, war die angenehm unmackerige Ausstrahlung der ganzen Band, die einen auch den zu Anfang wirklich schlechten Sound vergessen lassen hat. Ich glaube, der Tontechniker hat während der ersten drei Songs mit dem Kopf auf dem Mischpult geschlafen.
Für mich war die Frontfrau/Gitarristin/Sängerin Laura Pleasants natürlich ein gar nicht mal so kleines Highlight. Ich bin selber ja Bassistin, was bekanntlich immer so als das "Mädcheninstrument" in einer Band dargestellt wird. Wenn man als Mädchen in einer Band spielt, spielt man normalerweise Bass und hält ansonsten brav die Klappe, während die Jungs mit ihren Gitarren einen auf dicke Hose machen (Ist bei mir nicht so, meine ich ;) ). Laura Pleasants hingegen spielt Gitarre wie eine junge Göttin, singt und schreit und bricht dadurch mit dem Klischee von dem relativ coolen, aber doch ein bisschen püppchenhaften Mädchen mit Bass. Ich fand es gut und auch für mich persönlich ziemlich motivierend, zur Abwechslung mal so etwas zu Gesicht zu bekommen. Und auch sonst fand ich, es war ein schönes, intensives Konzerterlebnis und ich habe mir vorgenommen, in nächster Zeit viel mehr Kylesa zu hören.
(PS: Das Video ist nicht von dem Konzert, auf dem ich war, aber das erklärt sich vielleicht auch von selbst.)
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